Dienstag, 29. September 2015

#16 Alltag + kleines Update

Hey meine Lieben,

ich bin nun schon fast 2 Monaten in den Staaten und so langsam kehrt der Alltag ein. Deshalb dachte ich mir ich schreibe heute mal einen Post über einen typischen Schultag in Amerika.

Mein Wecker klingelt eigentlich jeden Tag gegen 5.15/5.30 Uhr. Nachdem ich es auf die Reihe bekomme aus dem Bett zu steigen, ziehe ich mich an und checke erstmal Whatsapp, Instagram etc. Gegen 5.45 mache ich mich auf den Weg zur Küche und trinke erst einmal meinen täglichen Pott Kaffee mit Mandelmilch, ohne den ich wirklich nicht mehr könnte. Dann mache ich mich ans Frühstück vorbereiten (manchmal esse ich es zu Hause, manchmal esse ich es in der Schule) und wenn ich damit fertig bin geht es ans zurecht machen für die Schule. Mein Bus kommt meistens kurz nach 7 und ich fahre circa 40 Minuten zur Schule. Die Zeit im Bus nutze ich meistens zum Lernen, Musik hören, chatten oder schlafen :D. Um 7.45 Uhr kommen wir mir unserem typisch gelben amerikanischem Schulbus in der Schule an. Meine erste Stunde beginnt erst 8.15 Uhr, deshalb esse ich meistens mein Frühstück da.


Meine Schule ist keine typisch amerikanische Schule, in der man jeden oder jeden zweiten Tag die gleichen Fächer hat, ich habe jeden Tag ganz verschiedene Stunden. Außerdem sind auch CREW und ILT ziemlich untypisch. CREW könnte man mit Homeroom vergleichen, aber es legt einen viel größeren Fokus auf die Bildung eines Teams, meine CREW und ich wir nennen uns alle liebevoll "Fam". Ich liebe meine CREW wirklich und verstehe mich super mit allen. Letzte Woche hatten wir einen Field Trip nach Saluda Shoals, wo wir einen Parcours gemacht haben, um uns als Team zu stärken. Es war wirklich richtig gut und wir hatten viel Spaß.

ILT steht für "Independent Learning Time", was man mit Freistunden in Deutschland vergleichen könnte. In der Zeit kann man Lunch essen, oder man macht es einfach in einer Klasse, in die Bibliothek gehen, Hausaufgaben machen, Nachhilfe kriegen, Test wiederholen oder sich einfach nur ausruhen und mit Freunden treffen. Der Schultag ist in 15 Mods à 25 Minuten aufgeteilt mit jeweils 5 Minuten Pause dazwischen. Die Länge der Klasse variiert von Tag zu Tag. Am Montag hat ein bestimmtes Fach zum Beispiel nur einen Mod (=25 Minuten), dafür hat man es am Mittwoch vielleicht für 3 Mods (=85 Minuten, weil die Pausen dann durchgearbeitet werden). Ich weiß, dass ist ziemlich kompliziert zu erklären, aber ich hoffe, ihr könnt das einigermaßen nachvollziehen wie ich das meine.

Neue Sportklamotten :)
Teamfotos, Individuals, neue Nikes,
Startnummer und Uhr 
Nachdem der reguläre Schultag vorbei ist, gibt es noch eine Vielzahl an Clubs und Sportarten die angeboten werden, Für mich geht es, wie ihr schon wisst, jeden Tag nach der Schule zum Cross Country Training. Gegen 16.10 Uhr beginnt das Traing und gegen 17.15/30 sind wir meistens fertig. Unser Training variiert von Tag zu Tag. Manchmal machen wir Long Runs, manchmal Track Workouts, manchmal Mile Repeats und manchmal Core Workouts. Longs Runs bestehen meisten aus einem 35-45 minütigem Joggen, Track Workouts aus Sprints über 800m, 400m, 200m und 100m, Mile Repeats bestehen für meine Gruppen aus 3x 1 Meile rennen in circa 7:30 min, also ziemlich schnell. Dazwischen ein paar Minuten Pause. Und bei Core Workouts machen wir meisten Crunches, Situps, Planks etc. (ich hasse es!). 
Ziemlich geschafft geht es dann nach Hause, ich werde entweder von meinem Hostdad oder von der Mum einer Teamkollegin abgeholt, wo es Dinner gibt. Ich bin meistens erst kurz nach 6 mit dem Essen fertig und dann geht es Duschen und den Rest des Abends verbringe ich damit meine Hausaufgaben zu machen oder für Tests zu lernen und die Küche aufzuräumen. Gegen 9 bin ich dann meistens fertig und falle schon fast ins Bett :D Nein aber mal ehrlich, ohne Kaffee wäre ich hier aufgeschmissen.

Update

Allgemein läuft alles ziemlich gut hier. Ich hätte es echt nicht besser mit meiner Gastfamilie treffen können. Sie sind wirklich so lieb und bemüht und auch mit Isabel verstehe ich mich richtig gut. Wir sind schon fast wie Schwestern und ich werde sie auf jeden Fall in Spanien besuchen, wenn das Jahr vorbei.
Isabel, Victor & Ich 
Akademisch läuft auch alles sehr gut. Ich habe eigentlich nur A's und B's und auch mit dem Verständnis klappt es immer besser. Ich mag den Großteil meiner Klassen sehr und ich habe auch Leute in jeder Klasse gefunden mit denen ich mich regelmäßig unterhalte.
Zum Thema Freunde, kann ich nur wieder wiederholen, wenn ihr ein Auslandsjahr macht oder es vorhabt: Sucht euch einen Sport! Ich habe zwar auch Freunde außerhalb meines Cross Country Teams, aber man lernt so viele Leute kennen, wenn man Sport treibt.

Letztes Wochenende habe ich bei einer Freundin aus meinem Team verbracht. Sie lebt ein bisschen mehr außerhalb auf dem Land und hat 3 Pferde. Wir waren reiten und haben außerdem einen Farmers Market besucht, wo ich eine 18!! Kilogramm schwere Wassermelone für 6$ ergattert habe (wer mich kennt, weiß dass ich während der Wassermelonensaison mindestens 2-3 Wassermelonen pro Woche esse :D).
Leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit ein Football Spiel zu sehen, da diese immer an Freitagen sind und ich fast jeden Samstag Morgen ein Cross Country Meet habe. Das heißt um 5 aufstehen und da möchte ich wirklich nicht den Abend davor bis gegen 11 aus dem Haus sein. Jetzt ist schon circa die Hälfte der Saison um und ich habe meine Zeit für 5k von 30:20 min auf 24:44 verbessert. Ich bin nun circa im Mittelfeld meines Cross Country Teams und für Varsity Zeiten müsste ich noch 2-3 Minuten schneller werden. Aber ich bin jetzt schon ziemlich zufrieden, da ich mein Ziel für die Saison (25 Min für 5k) erreicht habe. Bevor das Training angefangen hatte, dachte ich nicht einmal, dass ich in der Lage bin 5 Kilometer am Stück zu rennen, aber jetzt ist es eine meiner größten Leidenschaften geworden. Ich hoffe wirklich, dass ich das Laufen beibehalte, auch wenn die Saison Ende Oktober vorbei ist.
Am 2. Oktober ist unser Homecoming Dance, zu dem ich eigentlich nicht gehen wollte, aber meine Freunde haben mich schließlich überredet. Das Homecoming Game wird eine Woche später sein und die Spirit Week ebenfalls. In ein paar Wochen gibt es auch einen großen Fair in Lexington von dem schon alle reden und schwärmen, ich bin schon sehr gespannt auf ihn.
Achja und ich habe ein sehr starkes Verlangen nach deutschen Brezeln. Ich würde alles dafür geben Brezeln zu essen. Ich meine hier gibt es auch Brezeln, aber es ist nicht dasselbe. Ansonsten fehlt mir eigentlich nichts aus Deutschland was Essen angeht.

So ich glaube das war eigentlich erstmal alles Neue. Ich hoffe euch hat der kleine Einblick in meinen Alltag und das Update gefallen!
Bis Bald,
Eure Annabell :)

Liebe Grüßen an meine ganze Familie, ich habe euch alle lieb!

Sonntag, 20. September 2015

#15 Boone Hall Plantation

Hallo meine Lieben,

ja ich weiß, es ist schon wieder eine Ewigkeit her, aber heute soll es um einen Ausflug mit meiner Gastfamilie zur "Boone Hall Plantation" in Charleston gehen.
Am, 5. September, einem Samstagmorgen haben wir uns auf den eineinhalb stündigen Weg nach Charleston gemacht. Es war ein ziemlich, ziemlich warmer Tag und so waren wir froh, dort angekommen, endlich aus dem Auto zu steigen. Der Eintritt hatte mit Coupon 18$ pro Person gekostet aber das war es alle mal wert.
Doch bevor ich weiter erzähle, werde ich kurz zusammenfassen, was die "Boone Hall Plantation" eigentlich ist. Sie ist einer der ältesten und immer noch betrieben Plantagen Amerikas. Sie war früher sehr berühmt für Baumwolle und Pecannüsse und produziert heute immer noch Erdbeeren, Wassermelonen, Pfirsiche, Tomaten, Kürbisse und noch vieles mehr. Es gibt Felder in denen man selber pflücken kann, aber man kann auch zum Farmers Market fahren und die schon geernteten Früchte dort kaufen.
Die Plantage wurde 1681 von dem Engländer John Boone gegründet, und geht deswegen auf die Kolonialzeit in Amerika zurück. Im Laufe der Zeit wechselten die Besitzer und die Plantage wuchs und wuchs. 1955 wurde sie dann von der McRae Family gekauft und ist seit 1956 für Besucher geöffnet.

Die Plantage ist wirklich sehr groß mit über 738 Ackern heute. Doch was erwartet einen, wenn man die Boone Hall Plantation besucht?
Es gibt wirklich sehr viel zu sehen. Man kann das Herrenhaus besichtigen und bekommt dort einen Vortrag über die Geschichte der Plantage, außerdem wurden die ehemaligen Häusern der Sklaven zu kleinen Museen über deren Geschichte umgebaut. Es gibt eine Vorstellung über die Sprache der Sklaven und man kann eine Rundfahrt über das ganze Gelände machen. Neben alle dem kann man dort auch Hochzeiten feiern und und und. Doch das schönste dort sind die Gärten und die Natur. Es ist wirklich traumhaft da.

Website: http://boonehallplantation.com/